Zur Fachtagung Patientenlotsen trafen sich im November führende Experten und Wissenschaftler für moderne Gesundheitsversorgung in Berlin. Im Fokus des BMC Kongresses stand die „Sektorenübergreifende Versorgungssteuerung chronisch erkrankter Menschen“. Mambo-Projektleiterin Nicole Balke war persönlich in der Hauptstadt dabei. Zum einen, um die positiven Erfahrungen aus dem Innovationsprojekt Mambo einzubringen, zum anderen, um sich mit anderen Gesundheits-Netzwerkern auszutauschen und voneinander zu lernen. Eingeladen hatte die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zusammen mit dem Bundesverband Managed Care. „Es hat sich gelohnt“, so Nicole Balke.
Unterstützung für Patienten im unübersichtlichen Gesundheitssystem
Das Thema Patientenlotsen als sektorenübergreifende Versorgungssteuerung chronisch erkrankter Menschen passt zu Mambo, ebenso wie die einzelnen Schwerpunkte der Fachtagung vom Patientencoaching über das Case-Management bis zu den Ansätzen und Begrifflichkeiten, Patienten eine Unterstützung beim Durchlaufen des fragmentierten und unübersichtlichen Gesundheitssystems an die Seite zu stellen (Stichworte AGnES / EVA / VerAH).
Ziel: Modellprojekte in die Regelversorgung übernehmen
Ausgangspunkt aller Diskussion war der Fakt, dass es zahlreiche vom Innovationsfonds geförderte Lotsen-Modellprojekte gibt, die aber nicht automatisch in die Regelversorgung überführt werden. Im Laufe der mit zahlreichen spannenden Vorträgen und Aspekten gespickten Fachtagung Patientenlotsen diskutierten die Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen, worin sich die verschiedenen Konzepte unterscheiden, welchen patientenbezogenen Nutzen sie haben und Unter welchen Vorzeichen sie in die Regelversorgung übernommen werden können.
Case Management muss unabhängig sein, nicht organisationsgetrieben
Besonders aus den Fachvorträgen von Peter Löcherbach, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management e.V. (DGCC) und Klaus Reinhard, Präsident der Bundesärztekammer, hat die Mambo-Projektleiterin viel Wissenswertes für das innovative Versorgungsprogramm von pronova BKK, IMVR und Regionalem Gesundheitsnetzt Leverkusen mitgenommen. So betonte Peter Löcherbach zum Beispiel, dass funktionierendes Case Management (CM) in einem Gesundheitsprojekt unter anderem Unterstützung zur Eigenverantwortlichkeit sowie die Befähigung zur selbstbestimmten Entscheidung mit sich bringt. Dafür muss es unabhängig sein, nicht organisationsgetrieben. Denn Case Management bedeutet zusammen mit den Patienten, passende Strukturen zu erschließen und über ein funktionierendes CM-System die Versorgung durch Kooperation im Netzwerk für die Patienten zu sichern.
Gesundheitliche Versorgung patientenorientierter gestalten
Grundsätzlich nannte der etablierte Sozialpädagoge viele Punkte, die auch bei Mambo eine große Rolle spielen. So hielt er fest, dass gesundheitliche Versorgung patientenorientierter gestaltet sein sollte, um Gesundheitskompetenz, Lebensqualität und Teilhabe zu stärken. Wichtig sei es dabei, die guten Versorgungsangebote bekannter zu machen, um die Menschen zu erreichen, die sie benötigen. Dabei spielen nicht zuletzt die Ärzte und Mediziner eine wichtige Rolle, denn sie sind erfahrungsgemäß am nächsten dran an den chronisch kranken Menschen.
Gesundheitsversorgung darf kein Flickenteppich sein
Klaus Reinhard betonte in seinem Fachvortrag die Bedeutung der projektübergreifenden Zusammenarbeit. Denn nur so können größere Skalierungseffekte erreicht werden, damit die Gesundheitsversorgung kein Flickenteppich bleibt. Wichtig ist es, die Ärzte zu entlasten, indem man ihnen beispielsweise Zeit für die eigentliche Versorgung der Patienten schafft. Auch hier setzt Mambo an einer wichtigen Stelle der Patientenversorgung an: „Wir sind im Rahemn von Mambo mit vielen Schritten auf genau dem richtigen Weg“, so Nicole Balke: „Das hat der Kongress eindrucksvoll bestätigt und obendrein einige spannende Aspekte geliefert, mit denen wir noch besser werden können.“
Foto: © Maren Strehlau/BMC
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