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Leverkusener Hausärztin und Lungenfacharzt ziehen positives Zwischenfazit

Updated: Jul 13, 2020

Besuch der Ärzte Zeitung: Mit MoniKa und Dr. Stefanie Meyer zur Altenschildesche bei Norbert Mülleneisen


Das Wartezimmer im Asthma und Allergiezentrum Leverkusen wurde für einen Nachmittag umfunktioniert. Wo sonst die Patienten auf ihre Behandlung warten, trafen sich Vertreter des Regionalen Gesundheitsnetzes Leverkusen (RGL) und der pronova BKK mit zwei von inzwischen 43 Mambo-Ärzten (vertreten in 23 Fach- und Hausarztpraxen), die übrigens zusammen bis heute 2670 Patienten eingeschrieben haben. In lockerer Runde tauschten sich Dr. med. Stefanie Meyer zur Altenschildesche und Norbert Mülleneisen mit Helga Schleimer, Anke Kurz und einer Redakteurin der Ärzte Zeitung über das Projekt Mambo aus. Dabei zogen die Hausärztin, der Lungenfacharzt, die MoniKa und die Vertreterin der Krankenkasse ein durchweg positives Fazit. Es ging darum, knapp anderthalb Jahre des innovativen Projekts zur Gesundheitsversorgung mehrfach chronisch erkrankter Menschen Revue passieren zu lassen – und zwar aus Sicht der Ärzte. Was bringt das Vorsorgeprojekt den Ärzten? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Monitoring- und Kommunikationsassistentinnen? Und wie profitieren davon am Ende auch die Patienten?


Foto: Dr. Stefanie Meyer zur Altenschildesche und Norbert Mülleneisen, wie er aktuell in der Corona-Krise die Mambo-Patienten behandelt.


MoniKa unterstützt Ärzte bei scheinbar banalen Dingen in der häuslichen Umgebung


Nach einem kurzen Willkommen, einen Blick in die Praxisräume und dem Angebot von Kaffee und Wasser kam Norbert Mülleneisen auf den vom ihm so bezeichneten Drehtür-Effekt zu sprechen. Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als das häufig wiederholte „rein ins Krankenhaus, raus aus dem Krankenhaus“, wie es gerade bei Menschen mit mehreren chronischen Erkrankungen immer wieder vorkommt. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit von an COPD oder Herzinsuffizienz leidenden Patienten. Und genau an dieser Stelle schafft Mambo einen Vorteil, den das Versorgungssystem sonst nicht bietet: „Die MoniKa ist so etwas wie der verlängerte Arm des Arztes oder das ‚Auge in der Häuslichkeit‘“, versucht Dr. Stefanie Meyer zur Altenschildesche eine Definition, die treffender kaum sein kann.

Denn was macht die MoniKa in der Praxis? Genau, sie übernimmt als Ansprechpartnerin quasi die Hausbesuche bei den Patienten. Und dort sieht sie nicht selten Dinge, die scheinbar banal aber doch so wichtig sind, wie Norbert Mülleneisen aus seiner Mambo-Praxis berichtet. Das fängt bei Stolperfallen an, reicht über fehlende Hilfsmittel, die Ärzte teilweise gar nicht auf dem Zettel haben und endet schlimmstenfalls bei falscher Ernährung. Ein häufiger Fall, von dem Helga Schleimer in diesem Zusammenhang berichtet: Die tatsächlich eigenommenen Medikamente stimmen nicht mit der Medikationsliste überein. Was sie in einem solchen Fall macht? Sie gleicht ganz genau ab, was die Patienten wirklich brauchen und vernetzt auch hier die behandelnden Fachärzte mit dem Hausarzt. Diese Art von Medikamentenmanagement koste sonst sehr viel Zeit, wie Dr. Stefanie Meyer zur Altenschildesche festhält: „Wir müssen mit den Menschen reden aber im Praxisalltag fehlt dafür nicht selten die Zeit.“ Dabei gehe es aus hausärztlicher Sicht doch immer um dasselbe: Nämlich darum, die Patienten gut versorgt zu wissen. Die MoniKa bringt genau dafür die nötige Zeit mit.


Mögliche Herausforderungen gemeinsam frühzeitig erkennen


Norbert Mülleneisen geht bei seinem Zwischenfazit als Antwort auf die gezielten Fragen der Redakteurin nach konkreten Vorteilen in der Praxis so weit, dass er die MoniKa als seine Hilfe im wahren Leben der Patienten bezeichnet, als wichtiges Bindeglied zwischen Arzt und Patient oder als organisatorisches Backup, z.B. bei Anträgen für Hilfsmittel, Reha oder sogar Pflegestufen. Denn in der Praxis mögen gerade ältere Menschen nicht noch einmal nachfragen, auch wenn sie nicht genau verstanden haben, was der Arzt erklärt hat. Die MoniKa ist Ansprechpartnerin zu Hause. Sie wird gefragt und fragt auch selbst nach, um mögliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Allgemein führt ihr Einsatz – und auch da waren sich die beiden Ärzte einig – auch dazu, dass die Patienten einfach besser vorbereitet zum Termin kommen. Die Unsicherheiten im Umgang mit der multimorbiden Erkrankung nehmen ab und mit ihnen die Zahl der Besuche in der Praxis.


Ärzte wollen sich in Zukunft noch stärker für Mambo einsetzen


Selbst ein wenig verwundert, dass sich nicht mehr Kolleginnen und Kollegen aus Leverkusen als Mambo-Ärzte einschreiben, wollen Dr. med. Stefanie Meyer zur Altenschildesche und Norbert Mülleneisen in Zukunft noch stärker für das einzigartige Innovationsprojekt in der Gesundheitsversorgung werben. Und am Ende auch dafür, dass es nach Ende des Förderzeitraums in die Regelversorgung übernommen wird. Denn eines steht für sie fest: Die Idee Mambo und mit ihr die MoniKa überzeugen – und das schon nach zweieinhalb Jahren in der Praxis in Leverkusen.

Wir sagen Danke für diesen lehrreichen Erfahrungsaustausch und freuen uns über die Berichterstattung der Ärzte Zeitung, die hier nachzulesen ist. Nicht jedoch, ohne dass der stille Beobachter darauf hinweist, dass er am Ende dieses spannenden Nachmittags sogar noch erfuhr, warum Mülleneisen den US-Schwimmer Mark Spitz bewundert und warum Asthma durchaus typisch bei Hochleistungssportlern wie Radrennfahrern zutage tritt.



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