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Interview mit der Projektleiterin: „Danke Mambo – Patientenversorgung top!“

Updated: Jan 10, 2019

Mambo feiert Geburtstag! 10 Fragen an Projektleiterin Nicole Balke


Frau Balke, tanzen Sie eigentlich Mambo?


Ich tanze eher Salsa, der ja dem Mambo sehr ähnlich ist. Salsa ist ein rhythmischer und energiereicher Tanz. Spätestens seit Dirty Dancing ist die Anzahl der Anhänger immer größer geworden. Entscheidend ist dabei immer, dass die Tanzpartner harmonieren. Genauso ist es auch bei der Arbeit. Beim Projekt Mambo können wir nur partnerschaftlich und kooperativ eine gute Figur abgeben.


Was bedeutet es für Sie, gemeinsam stark zu sein?

Die gemeinsame Stärke zeigte sich gleich zu Beginn: ohne die Gemeinschaft der Konsortialpartner pronova BKK, Regionales Gesundheitsnetz Leverkusen und imvr der Universität Kölnsowie die professionelle Unterstützung des Beratungsunternehmens 3con wäre Mambo nie möglich gewesen. Dazu gehören unsere Netzmitglieder, die mit einem wachen Blick die Versorgungslücken von morgen erkennen und schon heute anfangen, dafür Lösungen zu schaffen, zum Beispiel mit Mambo. Aber auch unser interner Blick ins Gesundheitsnetz zeigt: Wenn wir unsere unterschiedlichen Perspektiven und Stärken zusammenbringen, entsteht eine gemeinsame Motivation und Stärke, um Mambo auch „von innen heraus“ mit einer festen Überzeugung zu entwickeln.


Was bedeutet das Datum 29. März 2017 für Mambo?


Sehr viel. Ich war ja selber noch nicht dabei, aber die Freude über den Förderbescheid war riesig, als dieser am 29. März hier einging. Bis dahin stand nur die Vision, dieses tolle Projekt zusammen mit den Partnern pronova BKK und der Uni Köln umzusetzen. In vielen Runden wurde die Idee dann wissenschaftlich untermauert, mit Zielsetzungen belegt und in einen zeitlichen Ablauf eingerahmt. Bei der Abgabe des Projektantrages schwankte die Gefühlslage sicherlich zwischen Stolz und Hoffnung. Als dann die offizielle Zusage kam, haben hier viele vor Freude einen Moment die Luft angehalten, um beim Ausatmen gleichzeitig zu überlegen: Okay, wie und an welcher Stelle des Projektes fangen wir jetzt am besten an?


Ist es übertrieben zu sagen, dass MoniKa die zentrale Rolle im Projekt Mambo spielt?


Nein, das ist absolut nicht übertrieben – die Rolle der MoniKa mit dem dahinterstehenden Fall- und Versorgungsmanagement ist der wichtigste Bestandteil in unserem Projekt zur Verbesserung der regionalen Versorgungsstrukturen. Die Monitoring- und Kommunikationsassistentin ist ein Organisations- und Kommunikationstalent, zwischen den Sektoren genauso wie in der Unterstützung der Arzt-Patienteninformation. Sie ist das Verbindungsstück zwischen den eher abgegrenzten Bereichen unseres Gesundheitssystems, die schon seit Jahrzehnten eine kontinuierliche und effiziente Versorgung erschweren. Zudem geht die MoniKa dabei sehr patientenorientiert vor und entwickelt mit hoher Fachexpertise gute Lösungen für den individuellen Bedarf der Menschen.


Mambo ist heute ein Jahr alt. Was ist seitdem passiert?


Auf alle Fälle: sehr viel! Und auch viel mehr, als wir vorher in der Theorie geplant hatten – sicherlich eine Lernkurve unseres Innovationsfondsprojektes. Bisher haben wir 26 Mambo-Ärzte, die aktiv am Programm teilnehmen und über 1.000 Patienten eingeschrieben haben.

Die anfängliche Skepsis der Ärzte zur Rolle der MoniKa und dem damit möglicherweise verbundenen neuen Abstimmungsaufwand hat sich komplett ins Gegenteil verkehrt: Die Ärzte schätzen die Mehrinformation der MoniKa sehr, weil sie oftmals eine Therapieentscheidung effektiv verändern kann. Als verlängerter Arm der Hausarztpraxis erleben auch die Patienten die Gespräche mit der MoniKa als individuelle Unterstützung, die zu passgenauen und erleichternden Alltaglösungen führt.

Besondere Patientengruppen mit hohem Risikopotential zur Krankenhauseinweisung sollen zukünftig in ein spezielles Monitoring-Programm aufgenommen werden können – eine zusätzliche Absicherung für den Patienten und Arzt, um Krankheitsentgleisungen zu verhindern. Hierzu sind wir bereits mit den verschiedenen Versorgern im Gespräch, sowohl ambulant als auch stationär.

Auch an uns selbst ist die Entwicklung von Mambo nicht spurlos vorüber gegangen – durch die komplexen Herausforderungen hat das Team immer wieder gelernt, die Arbeitsabläufe zu reflektieren und neu auszurichten. So ist in diesem Jahr das kleine, aber feine Mambo-Team entstanden, ohne das die Arbeit überhaupt nicht möglich wäre!


Wo wollen Sie mit dem Innovationsprojekt am Ende des Förderzeitraums 2020 stehen?


Unser Plan ist es, die Abläufe von Mambo in die Regelversorgung zu überführen. Wir wollen unser Fall- und Versorgungsmanagement soweit etabliert haben, dass wir Menschen in der ambulanten Versorgung durch präventive Maßnahmen, Beratung und Organisation sowie Koordination eines Versorgungsnetzwerkes absichern. Wir möchten ein wertvoller Partner in einer multiprofessionellen Versorgung werden oder diese auch selbst ein Stück weit aufbauen und etablieren. Egal in welchem Versorgungssektor wir uns gerade befinden – der Patientenbedarf soll immer im Fokus stehen.

Das Ziel ist zudem, unsere Arbeit so gut weiterzuführen, dass wir kontinuierlich Ärzte und Patienten, aber auch andere Krankenkassen für unser Vorhaben begeistern. Zusammengefasst: wir wollen die Gemeinsamkeit und Stärke vergrößern und uns als ein fester Bestandteil der Leverkusener Gesundheitsversorgung etablieren.


Welche Vorgaben müssen Sie dafür erfüllen?


Natürlich müssen und wollen wir zeigen, dass wir eine qualitativ hochwertige Arbeit leisten, die einen nachweisbaren Effekt hat. Das unterscheidet auch maßgeblich die Projekte des Innovationsfonds von allen bisherigen Versorgungsprogrammen. Über die Zielzahlen bzgl. der Patienteneinschreibungen und Anzahl teilnehmender Ärzte erfolgen Auswertungen auf Basis von Zahlenanalysen, Fragebögen, Interviews und Fokusgruppen. Dafür ist das Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (imvr) der Universität Köln verantwortlich. Wir müssen also Antworten auf quantitative, qualitative und ökonomische Fragestellungen liefern.


Was sagen Sie einem Arzt, wenn Sie ihm das Projekt mit zwei Sätzen erklären?

Den Arzt würde ich fragen: Möchten Sie sich zu zukünftig mehr auf Ihre medizinischen Themen konzentrieren, auf Ihre eigentliche Arbeit? Möchten Sie besonders bei komplexen, multimorbiden Krankheitssituationen die Sicherheit haben, viele zeitintensive Fragestellungen des Patienten in kompetente Hände abzugeben? Und möchten Sie, dass Ihre Patienten zusätzlich Zeit bekommen, in der sich um sie gekümmert wird? Dann ist Mambo genau das richtige für Sie und Ihre Patienten!


... und was einem Patienten?


Mit Mambo haben Sie in Leverkusen erstmals die Möglichkeit, arztbegleitend umfassend unterstützt zu werden. In einer zusätzlichen Kümmerzeit für Sie bieten wir Ihnen Prävention, Beratung und Organisation alltagsunterstützender Maßnahmen. Insbesondere bei mehreren chronischen Krankheiten erhalten Sie in Mambo Antworten und Lösungen für Ihre individuelle Gesundheitssituation.


Lassen Sie uns einen Blick ins Jahr 2021 werfen. Stellen wir uns vor, das Rheinische Ärzteblatt titelt zum Abschluss des Projektes „Danke Mambo – Patientenversorgung top!“ – Wie liest sich das für Sie?


Hervorragend – dann wäre für uns alles in bester Mambo-Ordnung!

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